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24.03.2019
Praktikant Florian besucht unser Projekt in Ayirebi


Florian Hedwig (25) aus Neu-Anspach hat einen Monat unser Projekt in Ghana besucht und vor Ort tatkräftig unterstützt. Zu der Zeit trafen unsere Hilfsgütercontainer vom Dezember 2018 im Überseehafen Tema ein, und so war auch beim Ausladen Florians Hilfe sehr willkommen. Dies ist sein (gekürzter) Praktikumsbericht:

"Am 31.01 kam ich am Nachmittag gegen 17 Uhr in Accra an, wo auch schon Pastor Alfred am Flughafen auf mich wartete. Auf dem Weg zum Hotel lernten wir uns kennen, besprachen auch, was die kommenden Tage alles anstehen sollte. Am nächsten Morgen um 6 Uhr hieß es, dass wir uns auf den Weg machen würden, um alles Organisatorische für die fünf Überseecontainer zu arrangieren: Spedition ausfindig machen, die die fünf Container nach Ayirebi fahren sollte, Formalitäten zwischen Behörde und Bezugspersonen, Zoll etc.

Sonntag früh ging es nun endlich nach Ayirebi. Als wir dort ankamen, wurde ich herzlich von einer Menge Leute willkommen geheißen. Nachdem man mir mein Zimmer zeigte und ich mein Gepäck dort unterbrachte, fing auch gleich die Arbeit an, die fünf Container leerzuräumen. Jede Menge helfende Hände aus dem Dorf kamen zur Unterstützung. Was es recht amüsant machte, war die Kommunikation. Ich wurde vorerst nur mit Obroni (weißer Mann) angesprochen. Trotzdem nahm es den ganzen Sonntag in Anspruch, und mit einem gemeinsamen Essen und Umtrunk endete er.

Das Krankenhaus, wo ich auch in der Wohnung von Alfred und seiner Familie lebte, ist riesig und umfasst geschätzt bis zu 200 Betten, wenn es fertiggestellt ist. Von Geburtsraum und Geburtenstation über Operationsraum, Frauenstation bis zu Kinderstation wird alles vor Ort sein, ferner eine extra Wohnung für Ärzte aus Deutschland. Im vorderen Teil der Gebäude betreibt Madame Linda ein Restaurant, was schon im Betrieb ist. Zwischen Fufu, Banku, Yam und Reis mit verschiedenen Soßen kann man auch zwischen Fisch und Fleisch wählen. Diese Familie habe ich sehr ins Herz geschlossen: gastfreundlich, offen. Und es wurde jeden Tag getanzt bei Musik und viel gelacht. Abends ging ich meist in die Dorfmitte, wo sich das ganze Dorf traf, um Musik zu hören, zu tanzen, gegrilltes Fleisch zu essen und sich zu amüsieren. Natürlich stand ich als Obroni total im Mittelpunkt!

Jeden Sonntag findet ab 10.00 Uhr ein großer Gottesdienst in der Kirche statt. Dieser Gottesdienst ist überhaupt nicht mit unserem vergleichbar. Dort gibt es sozusagen eine Band. Es wird lautstark mitgesungen, auch getanzt. Ich muss gestehen, ich bin noch nie mit solchen Glücksgefühlen aus einer Kirche gegangen!

Die darauffolgenden Tage verbrachte ich oft in der Schule, wo ich im Deutschunterricht mitwirken durfte oder ein bisschen die Landessprache lernte und in den Pausen mit den Kindern Fußball spielte. Mit den Damen in der Küche habe ich mich auch köstlich amüsiert. Abends habe ich mit den zwei Schulbusfahrern Baba und Sakawa die Kinder im Dorf sowie in den umliegenden Dörfern heimgefahren - was ein Abendteuer war, da es quer durch den Dschungel ging und ein- oder zweimal ein monsunartiger Regen fiel. Nach knapp vier Stunden Fahrt mit Baba war es nun geschafft: Alle Kinder waren gut und sicher daheim angekommen.

Die Schule ist ein wundervoller Ort, wo Harmonie und Spaß zwischen Schülern und Lehrern zugleich herrscht. Allerdings sehe ich ganz große Probleme bei den Schulbussen, diese dürften nicht mehr lange halten. Jeden Tag sind Reparaturmaßnahmen notwendig. Somit sehe ich auch die dringende Notwendigkeit, das Internatsgebäude so schnell wie möglich fertigzustellen. Manche Kinder schlafen im Krankenhaus, da das Internat noch nicht fertiggestellt ist, und das blockiert wiederum die Baumaßnahmen. Ein großes Manko sind auch die Sanitäranlagen.

Fazit: Mit wachsender Struktur und einer guten Führung bekommt man das in den Griff. Die Menschen, vor allem die Kinder, sind sehr, sehr freundlich und hilfsbereit, wovon wir Deutschen uns jede Menge abgucken können. Die Herausforderung, angesichts dieser Armut und des täglichen Kampfes ums Überleben dennoch das Beste draus zu machen und glücklich zu sein, hat mich sehr geprägt! Allein wegen der Menschen dort würde ich sehr gern wiederkommen. Gern möchte ich weiter bei diesem Projekt mitzuwirken."

Seitens des CHA bleibt nur hinzuzufügen, dass unser Team vor Ort, auch die Schüler unserer Elim Academy, Florian sehr ins Herz geschlossen haben und für seinen wertvollen aktiven Beitrag sehr dankbar sind.

 


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