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05.04.2018
Schulmöbel aus Segeberg für Ayirebi


Es ist der frühe Nachmittag des 4. April. Ein LKW und ein Lieferwagen befahren das Schulgelände der Grundschule in Schmalfeld. Die Möbel von vier Schulklassen werden darin gleich verschwinden. Ihr Ziel: Eine Schule im Busch von Ghana.

 

Als die Schule Schmalfeld im Kreis Segeberg, Schleswig Holstein, kürzlich neue Tische und Stühle bekam, waren die alten für Hausmeister Rolf Möller noch zu schade, um einfach entsorgt zu werden. Bürgermeister Klaus Gerdes stellte den Kontakt her zu Werner Matutat, dem Leiter der Internationalen Paketaktion Ost e.V., dieser wiederum holte Jan Pahl vom Christlichen Hilfswerk für Afrika e.V. ins Boot. Beide Hilfsorganisation sind in Hamburg-Neugraben ansässig - kleine Entwicklungshilfevereine mit wenig Mitgliedern, ehrenamtlichem Personal und kleinem Spendenaufkommen, aber effektiven Projekten im Ausland. Die Paketaktion Ost (IPO) führt Hilfsgütersendungen nach Osteuropa durch, insbesondere nach Bulgarien, Lettland, Litauen, Moldawien, Polen und die GUS-Staaten. Das Christliche Hilfswerk für Afrika (CHA) führt Projekte in Ghana und Südafrika durch. Schon öfter haben die beiden Vereine sich gegenseitig bei ihren Projekten unterstützt. Nun führte diese Zusammenarbeit Werner Matutat, Jan Pahl und zwei Helfer nach Schmalfeld, wo sie mit kräftiger Unterstützung von Rolf Möller, Klaus Gerdes und Gemeindearbeiter Frank Jensen die etwa 80 Einzeltische mit Stühlen in die beiden Fahrzeuge luden, um sie bis zum Herbst in Hamburg zwischenzulagern. Von dort werden sie schließlich auf die Reise nach Ghana gehen.

 

Der Initiator des Christlichen Hilfswerks für Afrika ist ein Pastor aus Ghana, der seit vielen Jahren in Hamburg eine afrikanische Gemeinde betreut hat und 1997 mit ein paar deutschen Freunden den Verein gründete. Auch Jan Pahl gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Eines der ersten Projekte des Vereins war die Gründung eines Kindergartens in Ayirebi, einem kleinen Dorf im Busch von Ghana. Aus diesem Kindergarten mit anfangs 15 Kindern hat sich bis heute eine allgemeinbildende Schule mit etwa 700 Schülern entwickelt, die Elim Academy. Fand der Unterricht bisher in Holzbaracken statt, wird er mehr und mehr in Steingebäude verlagert, die nacheinander errichtet werden, wie es die Spendeneingänge erlauben. Derzeit befindet sich ein Gebäude mit Unterrichtsräumen und sogar Schlafgelegenheiten für mehrere Hundert Schüler im Bau, denn der Schulbesuch ist für viele der Kinder mit langen Fußmärschen verbunden und nicht jeden Tag zu bewältigen. Einmal jährlich schickt der Verein eine Hilfsgütersendung nach Ghana - für die Schule, aber auch für andere Einrichtungen, wie etwa Krankenhäuser. Ausgemusterte Krankenhausbetten aus Norddeutschland, hierzulande nicht mehr den Ansprüchen genügend, sind in Afrika noch von großem Nutzen. Im November 2017 gingen so drei Hilfsgütercontainer auf die Reise, gefüllt mit medizinischen Geräten und Krankenhausbetten, aber auch PCs für Computerkurse der Schule. 2016 waren es sogar fünf Container. Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt die Transporte. Wie groß die diesjährige Hilfsgütersendung ausfallen wird, steht noch nicht fest. Nur eines steht fest: Die Schulmöbel aus Schmalfeld werden dort viel Freude auslösen und einen guten Dienst tun.

 

Wer mehr über die Internationale Paketaktion Ost oder das Christliche Hilfswerk für Afrika erfahren möchte oder sich finanziell an den Projekten beteiligen möchte, erfährt alles Wichtige und viele weitere interessante Informationen auf den Internetseiten www.IPOeV.de und www.cha-deutschland.de. Beide Organisationen sind als gemeinnützig anerkannt und können Spendenbescheinigungen ausstellen.

 

Pressemitteilung vom 5.4.2018


Von: Jan Pahl

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